Weiste & Co. (Accord)

Im Jahre 1948 gründete der Landwirt Heinrich Weiste die gleichnamige Firma in Sieningsen bei Soest. Schnell wuchs das Unternehmen, das seine Maschinen später unter dem Namen Accord vertrieb, und stellte in den 1960er-Jahren schon über 10.000 Einheiten an Pflanzmaschinen, Kartoffeleggegeräten, Hack- und Häufelgeräten pro Jahr her. 1963 siedelte das bereits gewachsene Unternehmen nach Soest um. Kurz darauf erschien das sogenannte "magische Dreieck", eine patentierte Accord-Einphasen-Schnellkupplung. Diese Erfindung vereinfachte und erleichterte den Anbau von Geräten an Traktoren im Front- und Heckanbau. Das Dreieck wurde schnell zum Accord-Markenzeichen. Zur selben Zeit wurden zudem zusätzliche Kultivatoren, Eggen und Gerätekombinationen für die Saatbereinigung in das Fertigungsprogramm aufgenommen. Mitte der 1960er-Jahre präsentierte Accord das pneumatische System, das viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten mit sich brachte, wie beispielsweise die erste pneumatische Sämaschine mit 5 m Arbeitsbreite. Diese stellte die Firma später auch schwerpunktmäßig her. 

Anfang der 1970er-Jahre stellte Accord die Weiterentwicklung des Düngerstreuers vor, die von der Fachwelt mit der Max-Eyth-Gedenkmünze für Firmengründer ausgezeichnet wurde. Diese neuen technischen Entwicklungen brachten den wirtschaftlichen Aufschwung für die Firma. Von nun an verkaufte sie Lizenzen in die Niederlande, nach Ungarn, in die USA und nach Australien. Basierend auf den Erfahrungen der pneumatischen Düngerstreuer der 1970er-Jahre, entwickelte Accord Anfang der 1980er-Jahre ein neues Streusystem nach aerodynamischen Gesetzen: den Turbo Düngerstreuer mit 12 bis 20 m Arbeitsbreite. Mitte der 1980er-Jahre wurde der Zentrifugal-Düngerstreuer Discus mit bis zu 24 m Arbeitsbreiten vorgestellt. Diese Systeme boten die optimalen Voraussetzungen für schonende Düngerausbringung.

Im selben Jahr erwarb Accord mehrheitlich die Landmaschinenfabrik Fähse in Düren mit ca. 50 Mitarbeitern. Für eine Weile gehörte Accord Landmaschinen zusammen mit Accord Fähse zu den führenden Herstellern der Dünge- und Sätechnik in Europa. Mit der Übernahme von Fähse vergrößerte sich das Produktportfolio um die Spezial-Einzelkornsämaschinen "Monoair" für Mais, Bohnen und Sonnenblumen, die "Monopill" für den Zuckerrübenanbau und die "Miniair Super" für die Gemüseaussaat.

Mitte der 1990er-Jahre kaufte der norwegische Konzern Kverneland Accord und gleichzeitig das Unternehmen Fähse. Damit endete eine fast 50-jährige Familientradition. Inzwischen gehört Kverneland zum Unternehmen Kubota.