Witt & Svendsen

Eine führende Stellung in der Landmaschinenindustrie Ostpreußens nimmt die Königsberger Firma Witt & Svendsen ein. Johannes Christian Svendsen gründet 1896 zusammen mit seinem Schwager das Unternehmen. Witt & Svendsen produziert Landmaschinen und übernimmt zugleich die Generalvertretung des amerikanischen Mähmaschinenherstellers Milwaulkee und des englischen Lokomobilherstellers Ruston-Procter. 1906 wird Johannes Christian Svendsen alleiniger Inhaber.

Das Unternehmen wuchst sehr schnell, die alten Büro-, Lager- und Werkstatträume wurden zu klein und so siedelte im Jahr 1908/9 die Firma Svendsen nach den Räumen der ehemaligen Waggonfabrik Steinfurt über und richtete isch dort für ihre Verhältnisse passen ein. Um den vielfach geäußerten Wünschen der Landwirte zu entsprechen, wurde diesem Zweig erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Aber nicht allein die Reparatur, sondern auch den Bau von Landmaschinen nahm die Firma vermehrt auf. Die schwierige Versorgung des ostpreußischen Gebietes mit Brennstoff ließ schnell die gesteigerte Nachfrage nach hochwertigen Spezialmaschinen für die Torfherstellung aufkommen. Es wurde die Fabrikation von Hochleistungs-Torfstechmaschinen, Torfpressen und Torfelevatoren aufgenommen. Ferner wurde das Fertigungsprogramm um den Bau von Kreissägenanlagen, Kartoffel- und Rübenwaschmaschinen, Speichereianlagen, Futterschneidern und Kleinackergeräten erweitert. Schneide- und Mahlmühlen vervollständigten das Programm. Die günstige Lage Königsbergs zu den Randstaaten schufen gute Exportmöglichkeiten nach Litauen, Lettland, Estland und Finnland. Bis zum Jahr 1921 stieg die Zahl der Beschäftigten auf 100.

Johannes Svendsen starb unerwartet im Jahr 1916. Die Firma ging in den Besitz seiner Witwe Anita Svendsen über. Der Sohn Hans Svendsen trat 1921 in die Firma als Mitinhaber ein, nachdem er seit 1919 bereits als Prokurist tätig war. Nach Zerstörung und Verlust des Stammsitzes in Königsberg unternimmt Hans Svendsen in Heidelberg den Neuanfang und gibt der Firma seinen Namen: Hans Svendsen.

1954 tritt Gründerenkel Jöns Svendsen in die Firma ein. In den 1960er-Jahren geht Svendsen mehrere Kooperationen mit verschiedenden Motorenherstellern ein, besonders erfolgreich wird die Zusammenarbeit mit der Firma Deutz, die bis heute anhält..

Aus der ursprünglichen Fabrik und Großhandlung landwirtschaftlicher und industrieller Maschinen, Reparaturwerkstätte, Walzenriffelei und Ersatzteillager wurde über die Jahrzehnte ein Unternehmen des Motorenbaus mit den Tätigkeitsschwerpunkten Inbetriebsetzung, Instandhaltung, Wartung oder Instandsetzung und ist als Svendsen GmbH Antriebstechnik in Fellbach bei Stuttgart ansässig.