Dolberg Maschinen- und Feldbahn-Fabrik

Diese Firma wurde 1876 als Familienunternehmen für die Herstellung und Veräußerung sowie Erwerb und Verwertung von Maschinen, Fahrzeugen und Gegenständen aller Art für das Feld-, Klein- und Normalbahnwesen sowie für die Maschinen-, Fahrzeug- und Bauindustrie von Rudolph Dolberg in Bützow gegründet. Sie war einst die zweitgrößte Industrieansiedlung des Landes Mecklenburg-Schwerin und zog im Jahr 1878 nach Rostock um.

Da sich das Geschäftsfeld sehr schnell erweiterte, wurden noch vor der Jahrhundertwende neue Fertigungshallen, Lagerplätze und Büros für die Firma errichtet. Für die mecklenburgischen und pommerschen Zuckerfabriken und andere landwirtschaftliche Bedarfsträger wurden dort die dringend benötigten „Rübenbahnen“ (Feldbahn) gebaut.

Im Jahr 1893 verstarb dann Rudolph Dolberg und die Firmennachfolge verlagerte den Sitz nach Hamburg. Dort war er dann bis 1924, danach wechselte er nach Berlin. Im Dezember 1899 wurde die Firma dann zur Aktiengesellschaft R. Dolberg, Fabrik für Feld- und Industrie-Bahnen Wagen- und Weichenbau. Der Standort in Rostock wurde im Jahr 1923 in der Hochinflation und nach einem Großbrand nach dem Zweiten Weltkrieg aufgegeben und an die Heinkelwerke in Rostock verkauft.

Es gab in Deutschland verteilt (unter anderem in Dortmund und Berlin) verschiedene Fabrikstandorte. Die Dolberg-Kippwagen gehörten um 1935 zu den leistungsfähigsten Fabrikaten Deutschlands.

Darüber hinaus war die Dolberg AG in Deutschland für den Alleinvertrieb der Diesel-Baulokomotiven der Firma „Henschel & Sohn AG“ aus Kassel verantwortlich.

Im Jahr 1950 fusionierte die Dolberg AG mit der Firma „Glaser und Pflaum“ im Rahmen der Berliner Wertpapierbereinigung. Es entstand die „Dolberg Glaser & Pflaum AG“ in Dortmund. Nach der Übernahme von Krupp nannte sich das Unternehmen ab 1960 „Krupp Dolberg“ und wurde aufgrund des sich änderndes Marktes im Jahr 1969 geschlossen.