Alban Maschinenbauanstalt

Ernst Alban wurde am 7. Februar 1791 in Neubrandenburg geboren. Schon in seiner Kindheit beschäftigte er sich am liebsten mit Maschinen. Auf Wunsch seines Vaters begann er 1810 ein Theologiestudium, wechselte 1811 aber zur Medizin. Neben seinem Studium beschäftigte Alban sich mit antiker Literatur und dichtete und komponierte auch selbst.

Ostern 1815 eröffnete Dr. med. Ernst Alban in Rostock seine eigene ärztliche Praxis. Nach 1819 beschäftigte sich Alban wieder verstärkt mit Maschinen, wobei er sein Ziel vor allem in der Verbesserung der Dampfmaschinen sah. Er erfand ein neues Prinzip der Dampferzeugung in Hochdruckdampfmaschinen, konnte dieses aber im technisch rückständigen Mecklenburg nicht verwirklichen. 

Im Jahr 1825 gab Alban seine Praxis in Rostock auf und reiste nach England. Nach anfänglichen Erfolgen scheiterte sein Dampfmaschinenprojekt dort an verschiedenen widrigen Umständen. Alban sammelte durch Beobachtung zahlreicher Dampfmaschinen neue praktische Erfahrungen, musste aber seinen Lebensunterhalt mit Landschaftsmalerei verdienen.

1827 kehrte Alban nach Mecklenburg zurück. Alban kaufte 1829 das Gut Klein Wehnendorf und errichtete dort die erste Mecklenburger Maschinenbauanstalt. Die Maschinenbauanstalt, die er mit 7 Arbeitern (3 Schlosser, 3 Tischler, 1 Drechsler) begann, konnte schon fünf Jahre später eine für damalige Verhältnisse beachtliche Produktion vorweisen: 103 Kornreinigungsmaschinen, 84 Häckselmaschinen, 37 Roßwerke, 13 Dreschmaschinen, 4 Hochdruckdampfmaschinen und mehrere Werkzeugmaschinen. 

Besonders erfolgreich war seine ab 1838 vielfach verkaufte breitwürfige Sämaschine. Der ökonomische Nutzen war beachtlich, da sie einerseits Saatgut einsparte und anderseits zur Ertragssteigerung führte. Zu Albans Lebzeiten wurden in seiner Fabrik 1.000 Maschinen davon gebaut, dazu kamen ca. 2.000 Stück in verschiedenen Fabriken nachgebaute Maschinen. Dampfmaschinen entstanden hingegen erst einmal nur im Modell oder für den Eigenbedarf in seiner kleinen Fabrik. Da die Serienfertigung von Maschinen nach einer zugehörigen Eisengießerei verlangte, gab Alban sein Unternehmen 1836 auf, um technischer Leiter einer neu gegründeten Maschinenbauanstalt mit Eisengießerei in Güstrow zu werden. Eine der wenigen dort gebauten Dampfmaschinen wurde unter Albans Leitung in einer Tuchfabrik in Plau am See eingebaut. Die Stadtväter waren von der neuen Technik sehr angetan und boten Alban ein Grundstück für den Bau einer eigenen Maschinenfabrik an. Trotz geringer finanzieller Mittel von lediglich 20.000 Taler gründete er 1840 in Plau wieder eine eigene Fabrik, die um 1842 um eine Eisengießerei erweitert wurde. Bis zu 60 Arbeiter bauten hier Dampfkessel und Dampfmaschinen, aber auch Textil- und Landwirtschaftsmaschinen. Ab 1846 fuhr auf dem Plauer See der Raddampfer "Alban" als erstes in Mecklenburg gebautes Dampfschiff, von Alban konstruiert und in seiner Fabrik gebaut. 1856 stirbt Dr. Ernst Alban in Plau. Dies bedeutete gleichzeitig das Aus für die Maschinenbauanstalt.