Die Historie der Pflugfabrik Wurr begann 1896 mit einem »Schmiedeschuppen« in Hamburg-Volksdorf. In nur wenigen Jahren wandelte sich der Betrieb zu einem ansehnlichen Unternehmen für Ackergeräte. Treibende Kraft dieser Erfolgsgeschichte war Firmengründer August Wurr, der mit Ideenreichtum, Know-how und unermüdlichen Einsatz neue Konstruktionen entwickelte und zur Marktreife führte. 1915 wurde Wurr das Patent über einen Maschinenpflug erteilt, weitere Patente sollten folgen. In den frühen 1930er-Jahren kam der »Kleine Wurr« auf den Markt. Ein Klein-Raupenschlepper, der mit dem Slogan »In der Bauart ein Zwerg – ein Riese in der Leistung« beworben wurde. Es folgten erste Kettenschlepper mit Junkers-Motoren. Auf der Höhe seiner Zeit bewegte sich August Wurr auch ab 1935 mit dem Bau von Radschleppern. Restriktionen durch den Zweiten Weltkrieg und der frühe Tod von August Wurr bedeuteten das vorläufige Ende der Produktion. Während des Krieges wurde in dem Betrieb Rüstungsgüter hergestellt. Bis 1955 hatte der Betrieb verschiedene Pächter.
1955 wurde der Betrieb in Hamburg-Volksdorf abgebaut und nach Horst in Holstein verlegt. In Arbeitsgemeinschaft mit der Firma Ernst Steenbock wurden die Landmaschinen, überwiegend Pflüge und Grubber, noch bis in die Mitte der 1980er-Jahre hergestellt. Dann gab man den Produktionszweig der Landtechnik auf und führte die Waagen- und Maschinenfabrik weiter.
Abbildung: Traktor 25 PS/Rechte: FLMK/FLMK(CC BY-NC-SA)