Die Advance-Rumely Company in La Porte, Indiana, war ein amerikanischer Pionier in der Herstellung vieler Arten von Landmaschinen, vor allem Dreschmaschinen und große Traktoren. Das Unternehmen begann 1853 mit der Herstellung von Dreschmaschinen und stellte später auch Dampfmaschinen her. Die Allis-Chalmers Manufacturing Co. kaufte Advance-Rumely im Jahr 1931.
Meinrad Rumeley war 1848 aus Deutschland ausgewandert und betrieb mit seinem Bruder John Rumely eine Hufschmiede in La Porte, Indiana. Dieser Betrieb hatte sich bis 1859 auf die Herstellung von Maisschälmaschinen und kompletten Dreschmaschinen mit Pferdeantrieb ausgedehnt. Nach dem Erfolg in diesem Bereich kaufte Meinrad den Geschäftsanteil seines Bruders auf und gründete 1887 die M. Rumely Company. Im Jahr 1895 wurde das Sortiment um dampfgetriebene Zugmaschinen erweitert. Meinrad starb 1904, aber seine Söhne führten das Unternehmen weiter. Rumelys berühmtestes Produkt, die Rumely Oil Pull Traktoren, wurden 1909 entwickelt und ab 1910 verkauft. Dieser Traktor mit Glühkopfmotor wurde bekannt als "Kerosene Annie".
In der Zwischenzeit wurde 1881 die Advance Thresher Company mit einer Fabrik in Battle Creek, Michigan, gegründet. Neben den namensgebenden Dreschmaschinen war dieses Unternehmen auch ein erfolgreicher Hersteller von Dampftraktionsmaschinen.
In den Jahren 1911-1912 begann die M. Rumely Company mit dem Aufkauf anderer Unternehmen im Bereich der Landtechnik. Im Laufe des Jahres 1911 wurden sowohl die Advance Thresher Company als auch die Gaar-Scott & Company in Richmond, Indiana, erworben. 1912 expandierte Rumely dann weiter durch den Kauf der Northwest Thresher Company in Stillwater, Minnesota, und der American Abell Engine & Tresher Company in Toronto.
Alle diese Unternehmen wurden 1913 erstmals als zwei miteinander verbunden Firmen reorganisiert: die bestehende M. Rumely Co. Inc (Produktion) und die neue Rumely Products Co. (Verkauf und Vertrieb). Eine weitere Umstrukturierung brachte 1915 die endgültige Advance-Rumely Company hervor, ein Schritt, der sowohl die Organisation straffte als auch die berühmten Vorfahren hervorhob. Auch Advance-Rumely hatte seine Expansionsziele noch nicht ganz erreicht und kaufte 1923 die Aultman-Taylor-Company in Mansfield, Ohio.
Trotz all der Geschichte und der Vielfalt der Technik, die in den 1910er-Jahren zusammen mit dem gesamten Unternehmensvermögen erworben wurde, blieb das meiste davon auf der Strecke, als Advance-Rumely versuchte, alles unter seinem neuen Markennamen oder dem von Rumely zusammenzufassen. Der allgemeine finanzielle Zusammenbruch der Weltwirtschaftskrise, der 1929 begann und bis in die frühen 1930er-Jahre andauerte, forderte seinen Tribut von Advance-Rumely.
Bereits im Januar 1930 begann die Geschäftsführung, einen Käufer für das Unternehmen zu suchen. Die Korrespondenz mit Otto Falk, dem Vorstandsvorsitzenden der Allis-Chalmers Manufacturing Company, erwies sich als fruchtbar. Allis-Chalmers übernahm das Unternehmen im Mai 1931.
Rumely hatte sein Zugmaschinenprogramm zugunsten von Traktoren neuerer Bauart eingestellt. Allis-Chalmers hatte jedoch eine Reihe von Traktoren, die recht erfolgreich waren. Die Traktoren der Marke Rumely wurden aus dem Programm genommen. Allis-Chalmers war mehr an den Dresch- und Erntemaschinen und an den Fabrikgebäuden interessiert. Außerdem kaufte Allis-Chalmers das umfangreiche Händlernetz von Rumely und stellte sofort auf die gesamte Allis-Chalmers-Produktlinie um. Das "La Porte-Werk", wie der Hauptsitz von Advance-Rumely" genannt wurde, wurde dank der Produktion der erfolgreichen Allis-Chalmers-Mähdrescher zur "Erntemaschinen-Hauptstadt der Welt". Allis-Chalmers ging schließlich 1985 in Konkurs.