Gräßel Landmaschinenbau

Die ehemalige Getreidemühle wird von der Familie Gräßel bereits in der 7. Generation bewohnt. Die Vorfahren stammen aus Bayern und waren ursprünglich Bierbrauer. Sie übernahmen die bestehende Mühle und führten das Müllerhandwerk weiter. Die Mehlproduktion endete mit dem Zweiten Weltkrieg. Der Sohn Karl Gräßel, der das Müllerhandwerk noch erlernt hatte, erfand Anfang der 1950er-Jahre die Gräßel-Egge und fertigte diese auf dem Hof im kleinen Handwerksbetrieb mit acht Mitarbeitern.

Den Anstoß für die Erfindung der Gräßel-Egge gab im Jahr 1955 ein Acker voll mit Unkraut, das nur sehr mühsam beseitigt werden konnte. Als Müllerssohn inspirierte Karl Gräßel das Prinzip eines sich drehenden Mühlrades als Kraftübertragung zu der Idee einer runden Egge. Durch den Zug eines Schleppers entsteht eine kraftvolle Drehbewegung, die den Boden gut auflockert und durcharbeitet. Der Obersasbacher Erfinder konstruierte und baute Eggen für flaches und steiles Gelände mit einem Durchmesser von bis zu 2,40 Meter. 

Am größten war die Nachfrag nach der Gräßel-Egge in Deutschland, Österreich und der Schweiz zwischen 1956 und 1969. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft und die damit verbundenen technischen Veränderungen beendeten die erfolgreich Zeit schließlich. Die Familie Gräßel gründete einen Campingplatz. Nur noch einzelne Mühlsteine und ein altes Fachwerkhaus erinnern auf dem Platz an die Mühle von einst.