Artillerie

Ursprünglich war Artillerie-Inrichtingen ein niederländisches Staatsunternehmen für Artillerie, Kleinwaffen und Munition, das auch Werkzeugmaschinen herstellte. Das Unternehmen wurde 1679 in Delft gegründet. In den Jahren seiner Tätigkeit als Artillerie Inrichtingen stellte das Unternehmen Rüstungsgüter und eine Reihe anderer industrieller Erzeugnisse für die niederländische Armee und die Königliche Niederländische Ostindien-Armee (KNIL) her.

1912 wurde die Artillerie in ein staatliches Unternehmen umgewandelt. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte das Unternehmen rund 1.200 Mitarbeiter, darunter viele Soldaten. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs stiegen die Produktion und die Zahl der Beschäftigten rasch an und erreichten 1917 einen Höchststand von 8.500 Personen. 

Während der deutschen Besetzung blieben die Werke geschlossen. 1940 drängten die Nazis auf Wiedereröffnung der Fabriken, was mit Verzögerung geschah, jedoch wurden 1944 die Artillerie-Inrichtingen wieder geschlossen. Nach der Befreiung im Jahr 1945 wurde das Unternehmen wiederbelebt, aber es wurden nun landwirtschaftliche Geräte wie Saat- und Kartoffelsortiermaschinen produziert.

Die alten Fabriken der Artillerie Inrichtingen Hembrug wurden stillgelegt. Die ehemaligen Munitionsfabriken wurden durch Eurometaal und später durch Rheinmetall ersetzt. Ein Unternehmensteil stellt seit 2017 in Haarlem unter dem Firmennamen Hembrug Machine Tools Präzisionsdrehbänke her. Auf dem Gelände der ehemaligen Fabriken wurde das Hembrug-Museum eingerichtet, das über die bewegte Vergangenheit informiert.