Beauvais & Robin

Die Geschichte der Etablissements Beauvais & Robin geht zurück bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Im Jahr 1780 gründet Guy Toutain de La Morinière (1754-1828) im Alter von 26 Jahren eine Werkstatt als Hufschmiede und betrieb Handel mit Eisenwaren. Gustave Tessier de la Motte, Schwiegersohn des Gründers leitet von 1808 bis 1830 das Unternehmen. Er gibt die Leitung an seinen Neffen, Louis Thuau ab. 1861 übernehmen die Söhne von Louis Thuau, Amédée und Paul, das Familienunternehmen. Das Unternehmen vergrößert sich zu einer Fabrik (Atelier de construction du Thuau) und befasst ich mit der Herstellung von Pflugelementen für die Traktion mit Tieren. Amédée Thuau und sein Buchhalter Mérand verkaufen 1907 die Fabrik an Gabriel Robin und Jean Beauvais, ihre jeweiligen Neffen. Der Firmennamen lautet jetzt "Etablissements Beauvais & Robin". 

Die rein industrielle Evolution begann nach dem Ersten Weltkrieg. Angesichts der Anforderungen der intensiven Produktion baut das Unternehmen ausschließlich Pflüge, besonders aber den Brabantpflug "Universala". Die Marke "EBRA" entsteht und wird 1925 angemeldet. Die Produktion wird um Kreiseleggen, Scheibeneggen,  Spritzen und Sämaschinen erweitert. Mit 10.000 produzierten Sämaschinen pro Jahr ist das Unternehmen auf dem französischen Markt führend. Darüber hinaus ist der im Jahr 1964 vorgestellte Anbaupflug "Monobitri" ein echter Erfolg

20 % der Produkte wird nach Deutschland, Österreich und Italien exportiert. An spanische und italienische Herstellen werden Lizenzen vergeben. Ein Teil der Produktion wir an die Bedürfnisse von Entwicklungsländer angepasst, von denen Ruanda, Tschad und der Sudan die größten Abnehmer sind. 

Es folgen Veränderungen in der Geschäftsführung und Immobilieninvestitionen übersteigen die Finanzkapazität und führen zu Betriebsverluste. Durch Philippe Caillemer, Großneffe von Gabriel Robin findet ein kompletter Organisationswechsel statt sogar ein Verkauf des Unternehmens war angedacht. Caillemer sucht nach Partnern, um das Geschäft wieder auf die Beine zu bringen. 

1987 kommt es zur Zusammenarbeit mit dem schwedischen Unternehmen Överum, der bestrebt ist, sich in Frankreich zu etablieren. Överum ist zu diesem Zeitpunkt eine Tochtergesellschaft der Firma Electrolux. Am Kapital von EbraÖverum hat das französische Unternehmen 51 % und das schwedische Unternehmen 49 %. Mitte der 1990er-Jahre beschloss Electrolux, die Zusammenarbeit zwischen EBRA und Överum zu beenden. EBRA produziert mit reduzierter Belegschaft bis zur Zwangsliquidation im Jahr 2002.