Trenkamp Maschinenfabrik und Eisengiesserei

Im Jahr 1866 trat Clemens August Trenkamp in die von Herrn H. von der Heide gegründete Farbik als Teilnehmer ein, nachdem er 25 Jahre in Amerika in einer Landmaschinenfabrikation gearbeitet hatte. Zwei Jahre später schied von der Heide aus dem Unternehmen aus. Daraufhin wurde es in C.A. Trenkamp, Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen umfirmiert. In den ersten Jahrzehnten beschäftigte die Firma 25 Arbeiter, die anfangs mit der Reparatur von landwirtschaftlichen Maschinen beschäftigt waren, bis 1870 die Herstellung eigener Maschinen hinzu kamen. Es wurden anfänglich Göpel, Pferdedreschmaschinen und Schrotmühlen erzeugt.

1880 verstarb Clemens August Trenkamp, wodurch der Betrieb an seinen 18-jährigen Sohn Carl Adolf Trenkamp überging. Dieser schaffte schnell eine erste Dampfmaschine für den Betrieb an und eröffnete 1898 eine eigene Eisengießerei. Die Einführung der Elektrizität und die technischen Neuerungen in der Landwirtschaft um die Jahrhundertwende führten zu Veränderungen in der Produktpalette. Statt Pferdedreschmaschinen, Göpel und Schrotmühlen wurden nun Motordrescher mit vollständiger Reinigung und Sortierung des Getreides in verschiedenen Größen hergestellt. Der Vertrieb der Motordrescher war sehr erfolgreich und ging weit über die regionalen und nationalen Grenzen Deutschlands. Hauptabsatzgebiete waren die deutschen Ostgebiete sowie die Niederlande und Belgien, die Ukraine, Balkanländer, Türkei sowie Nord- und Südamerika.

Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte sich der Betrieb zu einem modernen Unternehmen entwickelt mit einer Eisengießerei, Schmiede, Blechwerkstatt, Kraft- und Sägewerk, Schlosserei, Tischlerei, Maschinenmontage, Malerei sowie einem Maschinenlager. Zu dieser Zeit arbeiteten bei Trenkamp ca. 150 Mitarbeiter. Wie bei vielen anderen Unternehmen auch, brachte der Zweite Weltkrieg große Schwierigkeiten mit sich: das Hauptabsatzgebiet Mittel- und Ostdeutschlands brach weg. Somit musste auf die Fertigung von kleinen Spezialmaschinen umgestellt werden. Dies sorgte für die nötige Erholung in den 1950er-Jahren. In dieser Zeit stieg die Nachfrage an landwirtschaftlichen Geräten enorm, da der deutsche Markt aufgrund der Kriegsjahre in der Entwicklung hinterherhinkte. Trenkamp stellte daraufhin zusätzlich noch Kunstdünger- und Stalldungstreuer, Häckseldrescher und Kartoffelroder sowie das Strohschneide- und Heugebläse Ventus her. In dieser kurzen Aufschwungphase arbeiteten wieder 150 Mitarbeiter bei dem Unternehmen. Doch der Tod des Besitzers Edmund Trenkamp und die steigende Konkurrenz zwangen die Firma zur Einstellung der Produktion im Jahr 1967.