Schmiedemeister August Schütz (1833–1908) gründete im Jahre 1857 eine Pflugschmiede, in der er bald schon Albrecht Bethke (1851–1924) als Mitinhaber aufnahm. Zunächst stand der Pflugbau im Zentrum der Geschäftstätigkeit, wobei das Fabrikationsprogramm vom einfachen Schwingpflug bis zum Mehrscharpflug reichte.
Mit Eigenkonstruktionen wie der „Moment-Exaktstellung“, einer Vorrichtung zur genauen Tiefenregulierung fanden Schütz & Bethke große Anerkennung bei Landwirten und auch beim Wettbewerb. Nach und nach wurde die Produktpalette um Kultivatoren, Grubber, Eggen, Scheibeneggen, Trommelhäcksler, Rübenschneider, Kartoffelsortierer, Dreschmaschinen, Göpeln u.a.m. erweitert.
Nach dem Ersten Weltkrieg beschäftigte das Unternehmen zeitweilig über 2510 Mitarbeiter. Damit zählte Schütz & Bethke mit zu dem größten Landmaschinenhersteller. 1924 betrieb das Unternehmen sogar ein eigenes Sägewerk.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1948 die Enteignung. Als eine Betriebsstätte der VEB-BBG Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig produzierte man unter dem Firmennamen Schütz & Bethke KG Landmaschinenwerk Frankfurt/Oder weiter.
1970 wurde der Betrieb Bestandteil des Weimar-Kombinates und 1978 des Kombinates Fortschritt Landmaschinen, in dem nunmehr der gesamte Landmaschinenbau der DDR und Teile des Nahrungsgütermaschinenbaus zusammengefasst war. Nach Auflösung des Kombinates im Frühsommer 1990 entstanden zunächst 53 GmbHs, die es galt wieder zu privatisieren oder stillzulegen. Im Zuge dessen verschwand der Name Schütz & Bethke gänzlich.
Text mit freundlicher Unterstützung von Herrn Dr. Klaus Herrmann