Christoph & Unmack AG

1835 übernahm Johannes Ehregott Christoph in Niesky eine bereits bestehende Kupferschmiede und fertigte kupferne Braupfannen, Einrichtungen für Spiritusbrennereien und andere Industrieerzeugnisse. Um 1850 wurde der Betrieb um eine Kesselschmiede und um eine Maschinenschlosserei erweitert. Wesentlich für die Weiterentwicklung des Unternehmens zeichnete der Eintritt des ältesten Sohnes, dem Ingenieur Friedrich Johannes Christoph. Nach dem Tod des Vaters 1887 übernahm Friedrich Johannes Christoph die Leitung des Unternehmens. Er baute das Werk weiter aus, um neue Maschinen zu beschaffen und um den Bau von Großdampfmaschinen aufzunehmen. Der Motorenbau bei Christoph begann um das Jahr 1903 und die Maschinenfabrik J. E. Christoph A.-G. erwarb sich einen guten Ruf. 

Unter der Leitung von Konsul Christian Ferdinand Christoph, dem Cousin des Firmengründers, begann 1882 der Lizenzbau von transportablen Holzbaracken der Bauart Doecker. Als die dafür eingerichteten Werkstätten 1892 abbrannten, trennte sich der Konsul Christoph von dem Unternehmen und errichtete mit seinem Freund Axel Unmack gemeinsam eine neue Fabrik unter dem Namen "Christoph & Unmack". Die beiden Firmen "Maschinenfabrik J. E. Christoph" und "Christoph & Unmack" bestehen eine Reihe von Jahren nebeneinander. Christoph & Unmack wird ca. 1898 ebenfalls in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

1922 fusionieren die beiden erfolgreichen Unternehmen unter dem Namen "Christoph & Unmack A.-G.". Zu diesem Zeitpunkt beschäftigt der Betrieb ca. 4.000 Mitarbeiter und besteht aus den Werksabteilungen Holzbau, Waggonbau, Stahlbau und Motorenbau.

1945 ließ die sowjetische Besatzungsmacht alle vorhandenen Anlagen der Holzverarbeitung demontieren, womit die Geschichte des Holzbauunternehmens endete. Auch der lukrative Motorenbau wurde eingestellt.

Aus der ehemaligen Christoph & Unmack A.-G. entstanden nach dem Krieg folgende Betriebe: VEB Waggonbau Niesky (heute WBN Waggonbau Niesky GmbH), VEB Stahlbau Niesky (1952 bis 1969) und VEB Metalleichtbaukombinat Leipzig, Werk Niesky (1969 bis 1990) heute Stahl- und Brückenbau Niesky GmbH.