Ringhoffer-Tatra-Werke

Die Geschichte des Unternehmens hat seine Anfänge bereits 1769, als der Kupferschmiedgeselle Franz Ringhoffer nach Prag kam und sich 1771 eine Werkstatt errichtete, in der er Braupfannen und Gefäße für Brauereien herstellte. Sein Sohn Joseph Ringhoffer erwarb eine Wassermühle und erhielt 1832 Fabrikationsbefugnis zur Erzeugung von Kupfer- und Messingwaren.

Josefs ältester Sohn Franz Ringhoffer baute 1852 eine Waggonfabrik in der Prager Neustadt. 1873 übernahm sein Sohn Franz III. Freiherr von Ringhoffer mit seinen Brüdern das Unternehmen. Es wuchs zu einem der größten Industrieunternehmen in Österreich-Ungarn.

1909 übernahm sein ältester Sohn Franz Freiherr von Ringhoffer der IV. das Unternehmen und wandelte diese in eine Aktiengesellschaft um. Die Landgüter mit ihrer Agrarindustrie, insbesondere die Großbrauerei Groß-Popowitz, blieben weiter im Familienbesitz. Dessen Bruder Hans erwarb nach dem Ersten Weltkrieg nach und nach Aktien aller größeren Waggonhersteller. Unter anderem auch Aktien der bisherigen Nesseldorfer Wagenbau, welche er ab 1923 umfirmierte in Tatra-Werke.

Im Jahr 1935 fusionierten die Ringhoffer Werke mit der Tatra-Werke AG und erhielt den neuen Namen Ringhoffer-Tatra-Werke AG. Erst ab dann ist uns bekannt, dass das Unternehmen auch Pflüge produzierte. Hans Freiherr von Ringhoffer hatte die von den Nazis zwangsenteignete Firma Rudolf Bächer übernommen. 

Im März 1946 wurde die Firma Ringhoffer entsprechend des Dekretes Nr. 108 des Präsidenten der Tschechoslowakei vom 24. Oktober 1945 verstaatlicht und Ringhoffer enteignet.