Platz Maschinenfabrik

Carl Sebastian Platz gründete 1864 in Deidesheim eine Sprenglerwerkstatt, die sich auch mit der Reparatur von Weinbauausrüstung beschäftigte. Nach seinem Tod im Jahr 1885 übernahm der 18-jährige Sohn von Carl Platz, Adam Carl Platz, die Werkstatt. Er entwickelte 1887 die „Deidesheimer Weinbergspritze“, die großes Interesse bei den Weinbauern fand. Der Fortschritt erforderte ein zunehmendes Gerätesortiment und Adam Carl Platz beteiligte sich intensiv an dieser Entwicklung. Da sein Unternehmen zunehmend größer wurde, verlagerte er es 1899 nach Ludwigshafen und firmierte es um in „Rheinpfälzische Maschinen- und Metallwarenfabrik Carl Platz – Apparate und Geräte zur Schädlingsbekämpfung“. Das Unternehmen wuchs und hatte um 1910 bereits 100 Beschäftigte. Mit seinem breiten Produktprogramm anerkannter Pflanzenschutztechnik im Wein-, Obst und Feldbau war er auch aktiv im Export, insbesondere nach Holland, Italien, Skandinavien, Russland und die Balkanländer.

Ende der 1920er-Jahre traten die Schwiegersöhne von Adam Carl Platz, Otto Wendt und Franz Oberascher in die Unternehmensleitung mit ein. 1932 starb Adam Carl Platz und die Schwiegersöhne wandelten das Unternehmen in eine GmbH um, wobei die Geschäftsanteile im Familienbesitz blieben. Das Sortiment wuchs in den Folgejahren, die Betriebsstätten wurden modernisiert und erweitert. Auch der Export wurde ausgeweitet. So lieferte die Firma Geräte für den Pflanzenschutz in Baumwoll-, Kaffee-, Kakao- und Teeplantagen nach Afrika, Asien und Südamerika.

Leider konnten die geplanten Erweiterungen Ende der 1930er-Jahre wegen des Krieges nicht umgesetzt werden. Stattdessen wurden die Werksanlagen zu 70 % zerstört. Otto Wendt und Franz Oberascher verstarben 1944.

Nach dem Krieg erholte sich das Unternehmen wieder und war in den 1950er-Jahren erneut wesentlich an der Entwicklung der Pflanzenschutztechnik beteiligt. Die beiden inzwischen bestellten Geschäftsführer Eugen Faller und Werner Abel erweiterten das Sortiment um Industriepumpen und Reinigungsgeräte. Da es in Ludwigshafen keine Erweiterungsmöglichkeiten der Fertigung gab, es waren rund 400 Beschäftigte, wurde Ende der 1950er-Jahre die Produktionshallen verlegt und ein neues Werk in Frankenthal errichtet.

Anfang der 1960er-Jahre gab es starke Umsatzrückgänge und das Unternehmen musste 1966 Insolvenz anmelden. Es wurde von dem Hauptwettbewerber, der Firma Holder, übernommen. Bis 1986 wurde noch in Frankenthal Pflanzenschutztechnik produziert.