Claas Maschinenfabrik

Die Anfänge des Unternehmens reichen zurück bis ins Jahr 1887, in dem Franz Claas in Clarholz ein Unternehmen zur Herstellung von Milchzentrifugen gründete. Dort stellte er ab etwa 1900 auch andere landwirtschaftliche Maschinen wie Strohbinder und Ableger für Mähmaschinen her.

Die offizielle Gründung der Firma fand 1913 statt, indem der Sohn von Franz Claas, August Claas, dem zuständigen Amt in Herzebrock mitteilte, dass er mit 2 Schlossern und 1 Hilfsarbeiter Strohbinder herstelle. 1914 traten auch seine Brüder Franz jun. und Bernhard Claas dem Unternehmen bei. Die Firma wurde dann unter dem Namen „Gebr. Claas“ fortgesetzt. Der vierte Bruder, Theo, trat der Firma 1940 offiziell als Teilhaber bei.

Nach ihrer Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg zogen die Claas-Geschwister im Jahr 1919 mit ihrem Unternehmen nach Harsewinkel um, wo sie ein stillgelegtes Hartsteinwerk kauften und die Produktion fortsetzten. Von Harsewinkel aus begann nun auch der Export der Claas-Produkte, zunächst nach Holland, Frankreich und Belgien.

Im Jahr 1930 begann die Entwicklung des ersten CLAAS Mähdreschers, zunächst als Maschine mit Vorderschnitt-Prinzip. Die erste CLAAS Strohpresse wurde 1931 gefertigt. 1936 brachte die Firma den ersten, speziell für die europäischen Erntebedingungen konstruierten Mähdrescher, den Mäh-Dresch-Binder (MDB) auf den Markt. Dieser wurde dann ab 1937 in Serie gefertigt. Bis zur kriegsbedingten Einstellung der Produktion im Jahr 1943 wurden ca. 1.400 Maschinen hergestellt.

Zeitgleich mit dem Bau des 1000. Mähdreschers 1942, wurde mit der Entwicklung des CLAAS SUPER begonnen. Dieser kam 1946 auf den Markt. Bis zum Produktionsende im Jahr 1978 wurden von dieser Mähdrescherfamilie mehr als 65.000 Einheiten produziert.

1956 wurde ein neues Werk in Paderborn gegründet. Dies war nun der dritte Standort neben dem Werk in Harsewinkel und der Christopherus-Hütte in Gütersloh-Blankenhagen, das 1948 erbaut wurde. Im Jahr 1961 kam das neue CLAAS-Pressenwerk in Metz (Frankreich) dazu, das seit 1969 unter der Bezeichnung Usines Claas France S.A firmiert.

Helmut Claas, der Sohn von August Claas, wurde 1962 Geschäftsführer für den Bereich Technik. Bis dahin war CLAAS schon der Mähdrescher-Hersteller Nr. 1 in ganz Europa. 1969 konnte die Josef Bautz AG in Saulgau mit einem Werk für Futtererntemaschinen übernommen werden. Ein Jahr später die Firma Speiser aus Göppingen, die auf Häckseltechnik spezialisiert war. Das Unternehmen wuchs weiterhin stetig und präsentierte neue Produkte für die Futterernte wie Mähwerke, Wender, Schwader, Ladewagen und gezogene Häcksler.

1978 übernahm Helmut Claas den Vorsitz der Geschäftsführung.

Seit den 1990er-Jahren verstärkte das Unternehmen seine internationale Präsenz im außereuropäischen Ausland. Neue Produktions- und Vertriebsstandorte entstanden u. a. in Indien (1989), den USA (1999), Russland (2005), China (2012/2014) und Südamerika. Mit dem Kauf der Mehrheit an Renault Agriculture im Jahr 2003 erweiterte CLAAS seine Produktpalette um Standardtraktoren. Mit dem Bau des neuen Entwicklungszentrums für Elektronik im niedersächsischen Dissen stellte CLAAS im Jahr 2017 die Weichen für ein weiteres, wichtiges Zukunftsfeld: die Digitalisierung der Landwirtschaft.

 

Weitere Informationen zur Unternehmensgeschichte von Claas finden Sie unter:

http://www.claas.de/unternehmen/historie/company-history