AHI

Das Unternehmen Albert Heckenmüller Itzehoe, bekannt unter dem Kürzel AHI, wurde 1902 durch den Müllermeister Albert Heckenmüller gegründet. Es wurden künstliche Mühlsteine hergestellt (Heckenmüller Patent 1912).

Die Tochter des Firmengründers, Dorothea, übernahm bereits 1909 die kaufmännische Leitung. Zusammen mit ihrem Ehemann Paul Schneider arbeitete sie sich zielstrebig in die Besonderheiten der Müllereimaschinen ein, sodass schon bald weitere Patente angemeldet werden konnten. In den 1920er-Jahren wurden ein Walzenstuhl und ein Plansichter neu konstruiert und patentiert. Beide Maschinen wurden Verkaufserfolge. Dadurch organisierte Paul Schneider den Betrieb nun immer stärker hin zu einem Industrieunternehmen.

1928 verstarb völlig überraschend der Firmengründer Albert Heckenmüller im Alter von nur 70 Jahren. Dorothea und Paul Schneider übernahmen nun die Leitung des Unternehmens.

Nach dem „Mühlensterben“ der 50er-Jahre brachte das Unternehmen Albert Heckenmüller nun eine ganze Reihe von Neumaschinen heraus. Das Lieferprogramm reichte von den Getreide-Einschüttgossen über die Redler (Trogkettenförderer), zu den Elevatoren, Drehrohrverteilern, Rohrsystemen für Luft und Getreide, Austragschleusen, pneumatischen Förderanlagen, Deflektorhauben, Zyklonen, Getreidetrocknern.

Für den Landwirt folgte nun die Konstruktion einer kleinen Prallmühle, dem sog. AHI-“Heinzelmann”. Er wurde als Schrotautomat hergestellt, mit Fremdkörper-Ausscheidung und lastabhängiger Steuerung. Der Name “Heinzelmann” bedeutete für die landwirtschaftliche Kundschaft, dass die Arbeit praktisch über Nacht (Nachtstromtarif) automatisch erledigt wurde. Auch diese Maschine wurde ein großer Verkaufserfolg.

In den 1970er-Jahren kam ein drastischer Umsatz-Rückgang. 1974 verstarb der Senior-Chef Paul Schneider im Alter von 83 Jahren. Nachdem das Getreidesilo-Programm auslief, kam es zu Umsatzeinbrüchen und schließlich zu einer finanziellen Schieflage. 1982, 80 Jahre nach der Firmengründung schloss die Firma AHI-Werk GmbH, Albert Heckenmüller Itzehoe ihre Tore.

Sie haben Interesse an Details? Es gibt eine Dokumentation der Unternehmensgeschichte: Lothar Bruhn (Autor), “Die Mühlenbauanstalt und Mühlsteinfabrik Albert Heckenmüller Itzehoe, Unternehmensgeschichte 1902-1982”, Erschienen im März 2017 im Fachverlag Moritz Schäfer, Detmold      ISBN 978-3-87696-157-6